KANN DER KAPITALISMUS MORALISCH SEIN?


Die Alternative zu Kapitalismus und Sozialismus: INKLUSIVE MARKT-WIRTSCHAFT
Die Marketingabteilung des Daimler-Konzerns hatte neulich in China für ein aktuelles Mercedes-Modell Werbung gemacht [die Herren links und rechts waren nicht drauf] – mit einem weisen Spruch des Dalai Lama. Ausgerechnet. Da hatte wohl jemand das Hirn vorübergehend ausgeschaltet. Jeder weiß, dass ein Spruch des Dalai Lama in China so gut ankommt wie ein Öcalan-Zitat in der Türkei. Oder eine Koran-Weisheit in Österreich.
Die hysterischen Proteste aus China ließen nicht lange auf sich warten — und schnellstens wurde die Anzeige zurückgezogen. Doch was folgte, war noch krasser, nämlich die unterwürfige Rechtfertigung des Konzerns:
„Als globales Unternehmen respektieren wir China wie alle unsere Märkte mit ihren verschiedenen Wertesystemen.”
Was nichts anderes heißt als: Euer brutales Unterdrückungssystem missachtet zwar die elementarsten Menschenreche, aber euer „Wertesystem“ so ist, dann respektieren wir das selbstverständlich, schauen weg – und kassieren weiter.
Der (vorläufige) Gipfel der Entwicklung war tags darauf die mehrfache Entschuldigung (!) des Daimler-Vorstandschefs Zetsche: Er bat in einem Brief an Chinas Botschafter in Berlin, den auch Daimlers China-Vorstand Hubert Troska (s.o.) unterzeichnete nochmals „aufrichtig“ bei China um Verzeihung. Daimler habe „keine Absicht, in irgendeiner Weise Chinas Souveränität und territoriale Integrität in Frage zu stellen oder anzuzweifeln“. Sein Konzern liefere „keine Unterstützung oder Hilfe“ an Menschen, die die chinesischen Gebietsansprüche „vorsätzlich untergraben“ oder dies beabsichtigten, schrieb Zetsche. „Daimler bereut zutiefst das Leid und den Kummer, den der fahrlässige und unsensible Fehler über das chinesische Volk gebracht hat.“ Der Konzern erkenne „voll und ohne Einschränkung“ die „Ernsthaftigkeit der Situation“.
Dass der Kapitalismus nicht moralisch agiert, könnte kaum schlagender unter Beweis gestellt werden. Und dabei ist noch gar kein Wort von seinen katastrophalen ökosozialen „Nebenwirkungen“ die Rede, die uns alle umbringen werden, wenn wir ihn nicht in gesunde Bahnen lenken.
Für ein marktwirtschaftliches Unternehmen besteht die Welt aus Waren und Märkten. Agiert es nicht marktkonform, wird es von der Konkurrenz hinweggefegt. Wer dabei einen auf moralisch macht, überlebt das ökonomisch nicht lange.
Hat sich Herr Zetsche unmoralisch verhalten? Innerhalb dieses Systems ist er jedenfalls gezwungen, das Geschäft über die Moral zu stellen. Daimler ist wie fast alle anderen Konzerne eine Aktiengesellschaft, und die primäre Aufgabe des Vorstands einer AG ist es, Renditen für die Investoren zu generieren. Tut er das nicht, wird er ausgetauscht. So läuft das System. Weder Herr Zetsche noch jemand anderer würde das durch moralisches Verhalten gegenüber Diktaturen wie China ändern.
Aus demselben Grund hat sogar Jean Ziegler, wohl einer der derzeit schärfsten Kapitalismus-Kritiker (er bezeichnet unsere kapitalistischen Verhältnisse prononciert als „kannibalische Weltordnung“), in einem Interview den damaligen Nestlé-Vorstandsvorsitzenden Brabeck-Letmathe in Schutz genommen (den viele geradezu für den Darth Vader des Kapitalismus halten):
„Diese Konzerne funktionieren nach nur einem Prinzip: Der Profitmaximierung, völlig ohne soziale oder politische Kontrolle. Dahinter steckt ein System der strukturellen Gewalt. Ich kenne Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe, das ist ein hochanständiger Mann. Aber wenn er den Shareholder Value nicht jedes Jahr um 15 oder 20 Prozent hinaufjagt, ist er schnell weg. Das gilt für alle anderen Top-Manager auch.“ (WirtschaftsBlatt, 8/2015)
Moralische Attacken auf Führungspersönlichkeiten sind also nicht zielführend. Die Manager könnten zwar theoretisch ihrem Gewissen folgen, sofern dieses genügend ausgebildet ist, aber die Folge davon wäre, dass sie durch jemanden ersetzt würden, der ohne jegliche Skrupel dem Auftrag der Profitmaximierung nachkommt.
Weil das lauter böse, profitgierige Menschen sind? Eben nicht, sondern weil das System Marktwirtschaft so funktioniert. Wer in diesem System existieren will, muss sich nach seinen Gesetzen richten – so wie man sich nach den Gesetzen der Aerodynamik richten muss, wenn man fliegen will. (Zugegeben, so schwarz-weiß ist es nicht, und es gibt Unternehmen, die kompromisslos ihre Corporate Social Responsibility leben. Aber auch über ihre Fortexistenz entscheidet nicht Ethik, sondern Umsatz. Und wenn es hart auf hart kommt, weiß man, wer von den beiden auf dem längeren Ast sitzt.)
DAS SYSTEM IST DAS PROBLEM
Damit wird klar, dass nicht die beteiligten Menschen das eigentliche Problem sind. Ein Top-Manager hat nicht viel mehr Spielraum für moralische Erwägungen als ein Arbeiter, wenn er seinen Job behalten will. Nein: Das System ist das Problem. Deshalb wäre es sinnlos, die ach so verdorbenen Manager zu ersetzen, oder gar von einer ethischen Wirtschaft zu träumen. Wenn wir die Personen austauschen, ohne das System zu verändern, in dem sie funktionieren (müssen), dann haben wir genau gar nichts gewonnen. Dann müssen ihre Nachfolger nach den selben Regeln funktionieren wie ihre Vorgänger, ob es ihnen behagt oder nicht. Sie werden vom System absorbiert – oder ausgeschieden.
AUF DEM BAZAR
In der Wirtschaft geht es im Kern um die Befriedigung von Bedürfnissen. Dass diese künstlich aufgeblasen werden, zur Gier entarten etc. etc., ist ein anderes Thema. Das Grundprinzip ist: X braucht etwas, Y produziert es, X und Y tauschen Ware gegen Geld. Wirtschaft = Bedürfnisbefriedigung.
Schauen wir der Realität ins Auge: Hinsichtlich seiner Bedürfnisse ist jeder sich selbst am nächsten. „In Absicht des Leibes sind wir evidente Sklaven“, schrieb G.Chr.Lichtenberg, ein Zeitgenosse Goethes. Da ist nur ein Heiliger moralisch. Je elementarer und dringender die Bedürfnisse sind, desto weniger kann man auf Moral Rücksicht nehmen. Nur wer nie Not gelitten hat, sitzt auf einem so hohen Ross, dass er Menschen, die sich aus Not unethisch verhalten moralisch verurteilt.
Bei weniger existenziellen Bedürfnissen ist die Lage weniger krass, aber doch die gleiche. Bis wir Heilige sind, werden wir den Egoismus nicht überwunden haben. Und bis wir den Egoismus nicht hinter uns gelassen haben, sind wir – manche mehr, manche weniger – seine Sklaven. Darum ist es realitätsfremd, von einer Wirtschaft zu träumen, die auf Moral basiert. Wirtschaft = Bedürfnisbefriedigung, und Bedürfnisse = Zwang zu Egoismus. (Nebenbei: ein rundum ethisches Leben muss man sich leisten können!) Wer den den Egoismus großteils überwunden hat wie Gandhi und einzelne andere: großartig! Sie genießen meine größte Bewunderung. Aber bis nicht die Mehrheit der Menschen so weit ist, muss man mit der Realität rechnen. Und die Realität heißt: Egoismus.
VOM WORST CASE AUSGEHEN
Ich habe oben erklärt, dass nicht unmoralische Menschen das Problem des Kapitalismus sind, sondern das System. Motor dieses Systems ist der Egoismus. Wollen wir unser wirtschaftliche System so verändern, dass es ökosozial nicht mehr für Erde und Mensch existenzbedrohend ist, dann müssen wir mit dem Egoismus in seiner ganzen Macht rechnen. Nicht das Geringste wird sich verbessern, wenn wir von Utopien ausgehen, von Verhältnissen, die nur mit besseren Menschen als den jetzigen funktionieren können. Wir müssen vom worst case ausgehen, von den unerfreulichsten Erscheinungsformen des Egoismus. Und ihn in konstruktive Bahnen lenken.
Warum kann der Egoismus sich derzeit so destruktiv auswirken? Weil er keinen Widerpart hat. Weil ihm nichts entgegensteht, was ihn bremsen könnte. Weil ein Teil der Betroffenen (Stakeholder) nichts zu sagen hat, nie etwas zu sagen hatte. D.h., sie konnten nie ihre Bedürfnisse – wenn man will: ihren Egoismus – gegenüber dem der anderen, gegenüber der GeldMacht geltend machen. Ich spreche von den Menschen am Ende der kapitalistischen Nahrungskette, hier bei uns, aber insbesondere in jenen Ländern, wo die arbeitsrechtlichen Verhältnisse jedem Menschenrecht Hohn sprechen. Dasselbe gilt für die Natur. Sie hat keine mit Milliarden gefütterte Armee von Lobbyisten, nur einige NGOs, die sich abstrampeln, um mit den Konzernen irgendwie Schritt zu halten. Darum wird die Natur rücksichtslos in einem Maße ausgebeutet, welches künftigen Generationen ein Leben unmöglich machen wird. Der Kapitalismus kann sich derart verheerend auswirken weil dem Egoismus der Ausbeuter nicht als Widerpart der Egoismus der Ausgebeuteten gegenübersteht. Weil sie als gestaltende Akteure von den Märkten ausgeschlossen sind. Weil wir es mit einer exklusiven Marktwirtschaft zu tun haben.
EINE INKLUSIVE MARKTWIRTSCHAFT
Damit liegt die Lösung auf der Hand. Sie ist bei weitem weniger kompliziert als die ganzen obigen Überlegungen. Hinsichtlich seiner Eigeninteressen ist jeder mehr oder weniger Egoist; nur ein Teil der Marktteilnehmer kann seine Eigeninteressen durchsetzen (auf Kosten Anderer); der Schluss daraus: Bis wir den Egoismus überwunden haben, muss man *alle* beteiligen, damit ihre Egoismen sich gegenseitig abschleifen. Die Menschheit und die Natur brauchen eine inklusive Marktwirtschaft.
Man braucht nur auf einen Bazar zu schauen: Produzenten / Händler und Konsumenten feilschen um einen einen Preis, mit dem alle leben können. Einen Preis, den die einen sich leisten können und von dem die andern ihr Auskommen haben. Um dieses Prinzip aufs Große auszuweiten, muss man nur eines im Auge behalten: Ein Markt kann nur richtig, d.h. zum Wohle aller funktionieren, wenn auch alle an der Preisbildung beteiligt werden. Die Märkte brauchen nicht von außen (politisch) gesteuert zu werden, wenn sie sich durch die Beteiligung aller (!) Betroffenen selbst steuern.
Die zentrale Aufgabe des Staates gegenüber dem Wirtschaftsleben ist es, zu gewährleisten, dass alle* Marktteilnehmer gleichberechtigt an den Preisbildungen mitwirken können. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dann wird keiner mehr übervorteilt, dann wird keiner mehr ausgebeutet, keiner mehr ruiniert. Nicht weil die Menschen durch ein Wunder Heilige geworden wären, nicht weil sie ihren Egoismus abgelegt hätten, sondern weil alle* ihren Egoismus in den Preisbildungsprozessen geltend machen können. So kann jeder sich gegen den Egoismus der anderen zur Wehr setzen und ihnen seine eigenen Interessen entgegenstellen. (*) „Alle“ ist nicht wörtlich gemeint; praktikabel sind nur Vertretungen von Interessengruppen.
Eine Einigung in diesen Auseinandersetzungen gibt es nur durch einen fairen Preis, mit dem alle leben können. Da alle Beteiligten ein existentielles Interesse an einer Einigung haben, diese aber nur durch einem fairen Preis möglich ist, ist ein Konsens nur eine Frage der Zeit (und der Geduld). Und eines weiteren Faktors, der sich nun quasi durch die Hintertür wieder hereinschleicht.
Denn man stelle sich so eine lebhafte Diskussion vor, bei der alle Betroffenen (Vertreter aller Stakeholdergruppen) an einem Tisch sitzen und um einen Preis feilschen, der für alle in Ordnung ist. Da reicht es nicht, einfach für sich das Maximum zu fordern; da herrscht Begründungs-Bedarf! „Warum verlangst du so einen so hohen Preis?“ „Warum bietest du nur so wenig?“ All das will begründet sein.
…UND WIE NEBENBEI ENTSTEHT SOLIDARITÄT
Und was entsteht dabei unweigerlich, nämlich systemisch? Soziales Verständnis! Ein Verständnis für die realen wirtschaftlichen Zusammenhänge, für sämtliche Folgen von Entscheidungen – Folgen für Konsumenten, für Produzenten, für kleine und große Zwischenhändler, für die Nutztiere, für Ökosysteme… All das kommt nun auf den Tisch. Und ich unterstreiche es nochmals: nicht weil die Beteiligten in Heilige verwandelt worden wären, nicht weil sie auf einmal ihren Egoismus überwunden hätten, sondern ganz im Gegenteil weil sie auf inklusiven Märkten ihre Interessen erstmals allesamt geltend machen können.
Allein durch die Zusammensetzung der Beteiligten entsteht also wie nebenbei Solidarität. Vorerst bei denen, die noch zu wenig solidarische Regungen haben aus Eigennutz. Man kommt einfach schneller und besser zu einem Konsens, wenn man nicht stur auf seinem Standpunkt beharrt, sondern die Interessen der Anderen in seine Überlegungen mit einbezieht. Solidarisches Verhalten ist schlicht nützlicher.
Doch wie von unsichtbarer Hand angeschoben, wird dabei systemisch ein echtes zwischenmenschliches Verständnis, ein globales Bewusstsein und Verantwortungsgefühl wachsen: Solidarität. Sodass wir einem Kreisprozess zusehen können, in dem die Gesprächsstruktur und die Gesprächsprozesse die Menschen zu einem sozialen Verständnis und zu solidarischem Verhalten leiten, und die Menschen ihrerseits die Gespräche immer mehr im Interesse aller führen. Plakativ gesagt: Kooperation bessert die Menschen, und bessere Menschen kooperieren besser: eine systemische Eigendynamik, die unsere Welt kontinuierlich besser macht.

Wohlgemerkt, das ist keine philanthropische Utopie! Eine Sozialutopie denkt sich das Ideal einer besseren Welt aus. Doch wären die Menschen besser als sie eben sind, wären wir ja ohnehin schon dort! Also scheint es notwendig, die Verhältnisse mit einem kräftigen Hauruck zu verbessern, am besten gleich mit einer Revolution. Dann, so glauben die linken Utopisten, werden die Menschen erleichtert aufatmen und endlich so hilfreich, edel und gut sein wie sie es im Tiefsten ihrer Seele schon immer waren. – Was für ein weltfremder (und gefährlicher) Romantizismus!
INKLUSIVE MARKTWIRTSCHAFT SCHAFFT BRÜDERLICHKEIT
Nein, ich vertraue nur auf die Selbstregulierungsfähigkeit der Märkte. Aber mit dem entscheidenden Unterschied, dass ich unter „Märkte“ nicht nur die derzeitigen Marktteilnehmer verstehe, sondern alle Betroffenen. Die kapitalistischen Marktliberalen meinen exklusive Märkte, ich inklusive Märkte. Wenn alle Interessensgruppen (incl. Vertretern künftiger Generationen, der Tierwelt und der Ökosysteme) in die Preisbildung inkludiert sind, kann im Prinzip niemand mehr dabei unter die Räder kommen. Wie nebenbei werden dabei soziales Verständnis, soziale Gefühle und solidarisches Verhalten wachsen. Wenn man all das mit einem einzigen Wort umfassen wollte, dann mit dem alten Begriff BRÜDERLICHKEIT.
Die Ausgangsfrage war: Kann der Kapitalismus moralisch sein? Die Antwort ist nun klar: Nein, er kann es nicht. Und zwar deshalb, weil der Kapitalismus auf dem Recht des Stärkeren beruht. Die Stärkeren schließen die Schwächeren von den Preisbildungsprozessen aus. Sie haben für sich exklusive Märkte geschaffen – daher soziale Ungerechtigkeit, Ausbeutung, Not, Elend, Ressourcenzerstörung… Nicht weil sie schlechte Menschen sind, sondern weil die Gesetze von Angebot und Nachfrage es ihnen so diktieren. Angebot und Nachfrage sind wichtige Preisbildungsfaktoren, aber entscheidend ist, dass wir Preise haben, mit denen alle gut leben können. Das hat mit Kapitalismus dann nichts mehr zu tun. Und wenn es mit Moral etwas zu tun hat, dann als erfreuliches Ergebnis.
Aus exklusiven Märkten entsteht der Teufelskreis aus GeldMacht und Ausbeutung: Je mehr GeldMacht, desto mehr Ausbeutung, und die wachsende Ausbeutung führt zu noch mehr GeldMacht.

In einer inklusiven Marktwirtschaft können alle Interessensgruppen die Marktprozesse mitgestalten. Eine inklusive Marktwirtschaft reguliert sich durch die Impulse ihrer Stakeholder ohne Interventionen von außen (Staat…). Die Marktteilnehmer erzielen nur Verhandlungsergebnisse, wenn sie zu Kompromissen bereit sind, mit denen alle leben können. Diese Kompromisse bewirken das größtmögliche Wohl der größtmöglichen Zahl. Dieses Wohl legitimiert wiederum die Teilnehmer dieser Verhandlungen, sodass auch hier ein selbstverstärkender Kreislauf entsteht: Je mehr soziales Verständnis und Gefühl, desto mehr Wohl entsteht für alle Beteiligten, und je besser es allen Beteiligten dadurch geht, desto mehr wird Brüderlichkeit bestärkt.

Die ist jedermanns Privatangelegenheit, in der jeder vollkommen frei sein muss. So lange sein Verhalten niemand anderen Menschen in seiner Freiheit tangiert.
(Nebenbei gesagt: Freiheit hat im Wirtschaftsleben nichts verloren. Forschung und Entwicklung, die sich frei entfalten können müssen, zähle ich ebensowenig zum wirtschaftlichen Leben wie die Schulen und Universitäten. Aber diesen Freiheitsanspruch zu verallgemeinern und aufs Ganze der Wirtschaft auszudehnen, ist ein Irrtum.)
Was den Staat betrifft, wiederhole ich: Er kann sich als wirtschaftlicher Akteur zurückziehen und das Wirtschaftsleben sich selbst überlassen, wenn er dafür gesorgt hat, dass in den Märkten gerechte Spielregeln herrschen. In inklusiven Märkten können sich die Bedürfnisse und Interessen aller betroffenen Gruppen gleichermaßen geltend machen,